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Peißnitzhaus e.V.
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Verein zur Restaurierung und
dauerhaften Nutzung des Peißnitzhauses
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Die Planung des Peißnitzhauses um 1890 PDF Drucken
Bauplan_1802_Schnitt_-_Stadtarchiv_HalleAls die Besucher im „Jagdhof“, dem Vorgängerbau auf der Peißnitz immer zahlreicher wurden, beschloß der Magistrat im Jahre 1889 den Bau eines geräumigeren Neubaus1. Damit das neue Restaurationsgebäude modernen Standards entsprach, sollte vorerst eine Delegation um den Stadtbaurat Lohausen auf einer Reise von Köln bis Kassel Anregungen einholen. Ein Vorbild für das neue Peißnitzhaus fand man dabei in dem Parkrestaurant des Magdeburger Herrenkruges, welches erst zwei Jahre zuvor errichtet worden war2. Man ließ sich aus Magdeburg die Baupläne schicken3. Tatsächlich entsprechen Grundriß und Raumaufteilung im Erdgeschoß eindeutig dem Herrenkrug. Nur den in Halle bereits zu Anfang geplanten Saal gab es in Magdeburg erst ab 19044.

Überlegungen, den Bau an der wilden Saale zu errichten, wurden bei einer Ortsbegehung im Februar 1890 fallengelassen, weil der Standort an der Stelle des alten Restaurants am besten vor Überschwemmungen schützte5.

051aa_Detail_SaalansichtDie Planung 1890 war sehr großzügig: Der innen mit Galerien ausgestattete Saal sollte auf drei Seiten von Glashallen und Terrassen umgeben sein. Außen sollten diesen Teil des Hauses Balkone zieren. Für Galerien, Balkone und Terrassen war schweres Eichenholz vorgesehen. Die obere Etage sollte durch geräumige Treppenhäuser erreichbar sein.

Doch bereits im Januar 1891 sah man sich gezwungen, den ausufernden Kosten durch Einsparungen entgegenzuwirken. Von den Balkonen und Galerien blieb einzig der Orchesterraum. Die öffentlichen Treppenhäuser waren nun unnötig. Auch die Glashallen mußten nach und nach weichen. Im Juni 1891 sparte man die Sandsteineinfassungen an Fenstern und Türen. Der Sockel des Hauses sollte in Porphyr ausgeführt werden. Die ursprünglich geplanten Tropfsteingrotten im Untergeschoß wichen dem Klinkermauerwerk der Wirtschaftsräume.

Den ungehinderten Einzug der Moderne verhinderte die Abgeschiedenheit; war zu elektrischer Beleuchtung geraten worden6, so erfolgte diese nach Eröffnung am 1. April 1893 durch Gasbrenner. Immerhin gab es in den Aborten Wasserspülung und in der Küche Warmwasserheizung7. Eine weitere Modernisierung brachte erst die bessere Anbindung an die Stadt Jahre später.

1 StA Halle, Historische Akten, Kap. XXIII, Abt. D, Nr. 1, Bd. 1

2 Hoke, Gisela: Herrenkrug. Die Entwicklung eines Magdeburger Landschaftsparkes, Magdeburg 1991

3 StA Halle, Historische Akten, Kap. XXIII, Abt. D, Nr. 1, Bd. 1

4 Hoke, Herrenkrug, S. 30

5 StA Halle, Historische Akten, Kap. XXIII, Abt. D, Nr. 1, Bd. 1

6 StA Halle, Historische Akten, Kap. XXIII, Abt. D, Nr. 1, Bd. 1

7 Peißnitzhausarchiv, Inventarverzeichnis 1894