Das Peißnitzhaus als Waldschule 1923-1933 |
Im ehemaligen Gesellschaftshaus auf der Peißnitzinsel richtete die Stadtverwaltung Halle zu Ostern 1923 eine Waldschule ein. Eingeschult wurden kränkelnde Kinder, die dringend eine gesundheitliche Betreuung benötigten. Die Auswahl der Kinder oblag den Schulärzten und entsprechenden Fürsorgerinnen der Stadt. Ausgeschlossen waren Kinder, die in einer Heilstätte behandelt werden mussten. Während ihres Aufenthaltes wurden die Kinder einmal im Vierteljahr vom Schularzt gründlich untersucht.
Die Waldschule beherbergte fünf Klassen: Drei Normalklassen (5. Schuljahr) und zwei Förderklassen (6. Schuljahr). In zwei dieser Klassen gingen nur Mädchen, in zwei weiteren nur Knaben, lediglich eine Klasse war gemischt. Die Waldschule war eine Ganztagsschule, die 7.30 Uhr begann und 18.00 Uhr endete. Die Schüler waren den ganzen Tag an frischer Luft, denn nicht nur Sport und Spiel fanden im Freien statt, auch der Unterricht, das Mittagessen und der Mittagsschlaf. Nur im Winter und bei schlechtem Wetter zog man sich in das Haus zurück. Das Essen war reichhaltig. Die Kinder konnten ein Jahr auf der Insel verbringen. In Ausnahmefällen war auch eine Verlängerung um ein Jahr möglich. Die Waldschule existierte bis 1933 auf der Peißnitzinsel, dann wurde das Haus umgebaut und 1934 als Jungvolkheim wieder eröffnet. Weiterlesen können Sie im Heft „Kinderalltag im Peißnitzhaus/Waldschule – Jungvolkheim – Pionierhaus“ eine Projektarbeit des Giebichenstein-Gymnasiums „Thomas Müntzer“. |