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Peißnitzhaus e.V.
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Verein zur Restaurierung und
dauerhaften Nutzung des Peißnitzhauses
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Geschichte des Hochwassers auf der Peißnitz in Halle PDF Drucken
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Die offenen Gewölbe im Jahr 1916; Foto: Stadtarchiv

Ein Haus auf Stelzen

Das Peißnitzhaus - ein Wasserschloss? Kein Problem. Der hallesche Architekt Anton Kreke ging 1890 davon aus, dass alle zwei Jahre die Saale das Haus erreicht. Aus diesem Grund entwarf und baute er das Inselschloss auf Gewölbestützen zu ebener Erde auf. Dadurch haben in der Vergangenheit die Hochwasser dem Haus kaum geschadet. Dennoch können die Nutzer der letzten Jahrzehnte einige Geschichten erzählen.

Mit dem Boot zur Schule

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Eingangsbereich Peißnitzhaus beim Hochwasser 1941; Foto: Privatbesitz Rainer Hartig
Schon die ersten Nutzer erlebten einige Hochwasser. So steht 1899 im Tagebuch der Tochter der Familie Klopffleisch, die die ersten Pächter des Restaurationsgebäudes auf der Peißnitz waren:
„7. Mai: Saale steigt noch; Wasser steigt bis 3 m vor dem Häuschen.

8. Mai: Des großen Wassers wegen wurden wir mit dem Kahn übergefahren.

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Hochwasser 1941; Foto: Privatbesitz Rainer Hartig
9. Mai: Regen. Hochwasser. Früh um 5 Uhr lief es 6 m über die Birkenallee. Abends stand es oben bis an die Treppe. Mama mit Kahn bis an die Droschke, welche am Gute stand. Bleibt im Hotel Kaiserhof.

10.Mai: Früh Regen. Stand des Wassers: 1 Fuß hoch in der Küche.“

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Hochwasser 1958; Privatbesitz Rainer Hartig
Mit Beginn der 1950iger erreichte kein Hochwasser mehr das Haus. Grund war unter anderem der zunehmende Ausbau der Staustufen am Oberlauf der Saale.
Die beiden Hochwasser 1958/1961 hat Rainer Hartig (Sohn des damaligen Hausmeisters) erlebt. Er berichtet:
"Zuerst kam immer die Familie Starke ins Peißnitzhaus. Sie betreuten die Gemüsegärten auf der Insel und hatten ein kleines Häuschen am Waldrand zur Nordspitze hin. Zur Schule ging es zuerst mit dem Paddelboot bis zur Brücke, dann über die Ziegelwiese mit einem großen Armeeschlauchboot. Elektrischen Strom gab es auch bei Hochwasser (im Gegensatz zu heute) und die Schulküche im Haus ließ ihre LKWs durchs Wasser fahren, um die Schulen weiter zu versorgen."

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2003: Bahnhof Peißnitzexpress unter Wasser und Eis; Rainer Panse

Die Nachwendejahre

Jeweils 1994 und 2003 war die Insel überflutet. Im Januar 2003 fror das Hochwasser ein. Die Kälte zerstörte die Heizungsanlage im Planetarium, welche ohne Strom nicht mehr funktionierte. Auch der Peißnitzexpress hatte große Verluste zu beklagen. Fast alle Anlagen waren defekt, die Gleise stark unterspült. Eine Evakuierung der Lokomotiven vor dem steigenden Wasser war damals gescheitert.

Das Hochwasser 2011

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2011: Loks werden evakuiert; HAVAG
Doch aus Schaden wird man klug. Am Sonntag, den 09.01.2011 wurden die Lokomotiven von der HAVAG und dem Peißnitzexpress-Verein in Sicherheit gebracht. Und in der Heizungsanlage des Planetariums befindet sich Frostschutzmittel. Das diesjährige Hochwasser dürfte das Planetarium trotzdem hart treffen, denn diesmal drang das Wasser stärker als sonst ein. Im Lokschuppen stand das Wasser 1,60m hoch.

Das Peißnitzhaus und das Hochwasser 2011

Auch der Peißnitzhaus e.V. hat durch das Wasser einige Verluste zu beklagen. Zum einem ist erstmals seit 65 Jahren das Wasser in das Gewölbe ins Peißnitzhaus eingedrungen. Zum anderen befindet sich der Verein gerade noch in der Aufbauphase. Noch können wir nur das Gewölbe des Peißnitzhauses und die Nebengebäude nutzen. Hier befindet sich gerade ein großer Teil unserer Geräte und Einrichtungsgegenstände. Bevor wir in die sicheren Etagen umziehen können, müssen wir die Zwischendecken und das Dach erneuern. Dann werden wir auch ein Teil des Gewölbes wieder öffnen (siehe Foto von 1916), sodass das Hochwasser - ohne Schaden anzurichten - durchfluten kann.

Fotos vom Hochwasser 2011 und danach:
14.01.2011 Hochwasser auf der Peißnitz von M. Voigt
14.01.2011 Hochwasser auf der Peißnitz
18.01.2011 Hochwasser Bootstour Teil 1
18.01.2011 Hochwasser Bootstour Teil 2
25.01.2011 Haus nach dem Hochwasser
30.01.2011: Haus und Insel nach dem hochwasser

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