Halle/MZ. "Über goldene Brücken" heißt ein interkulturelles Märchenfestival, zu dem der Verein Peißnitzhaus am 14. und 15. Juli an das ehemalige Pionierhaus einlädt. Sprachliche Brücken sollen dabei zu den Mitwirkenden aus Tschechien und Irland geschlagen werden, zum Beispiel in einem eigens für das Fest geschriebene Puppenspiel: "Das tapfere Schneiderlein auf Europareise". Schon im Vorfeld konnte der Verein offenbar viele Kindergärten und Schulen für das Projekt begeistern: Die Premiere des Puppenspiels am Freitag, 13. Juli, ist längst ausverkauft.
"Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern, einem Puppentheater aus Prag und der Dubliner Camphill Community ein Konzept entworfen", sagt Roland Gebert, Vorsitzender des Peißnitz-Haus-Vereins. Ziel des Festivals soll sein, Kinder und Erwachsene an das Medium Sprache heranzuführen. In dem bunten Rahmenprogramm gibt es daher nicht nur Infostände zu Märchen anderer Kulturen oder märchenhafte Speisen wie eine "Prinzessin-auf-der-Erbse-Suppe", sondern auch ein Märchenseminar für Pädagogen, das vor allem auf Fremdsprachendidaktik abzielt. Es findet bereits am 9. und 10. Juli im Raumflugplanetarium statt.
Zur bunten Mischung des Festivals, das am Samstag, 14. Juli, um 15.30 Uhr und am Sonntag, 15. Juli, um 12 Uhr beginnt, gehört auch Live-Folk-Musik aus Irland und dem Balkan, ein Märchenliederprogramm und Märchenerzählungen. Gefördert wird das Festival durch das EU-Programm Sokrates.
Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte der Verein auch sein Kultursommerprogramm vor, bei dem noch bis September Musik, Kino, Puppenspiel, Hörspiele und Lesungen am ehemaligen Pionierhaus angeboten werden. Einer der Höhepunkte im Juli ist unter anderem der Auftritt des 40-köpfigen Blasorchesters "Banda Sinfonica de Barva" aus Costa Rica am 9. Juli um 19 Uhr. Jeden Montag um 21.30 Uhr wird im Open-Air-Kino ein Film vorgeführt. Immer samstags um 16 Uhr gibt es eine Puppentheater-Aufführung.
Der Verein setzte sich auch gegen Vorwürfe zur Wehr, nach denen von der Arge finanzierte Projektmitarbeiter des Peißnitzhauses faulenzen statt zu arbeiten. Die Vorwürfe seien "haltlos und entbehren jeglicher Grundlage", so Projektleiter Heiko Schütz. Rückendeckung bekam er von Arge-Bereichsleiterin Heike Schmied, die betonte: "Bei unangekündigten Prüfungen sind keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen." Sowohl die Inhalte des Projektes als auch die Ergebnisse seien begutachtet worden. Zur Zeit seien dort 34 Arbeitslose in Maßnahmen beschäftigt.