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Peißnitzhaus e.V.
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Verein zur Restaurierung und
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Die Brücken zur Peißnitz PDF Drucken

_Peissnitz-Brcke_-_1899_Erffnung_Eine kurze Geschichte

Das erste und lange Zeit einzige Gebäude auf der Peißnitz ist das Gut Gimritz gewesen. So war auch die zugehörige Gutsbrücke lange Zeit die einzige Verbindung zum Festland. Sie war aus Holz errichtet und wurde 1897 durch eine neue aus Stein ersetzt1.

Erst mit der Einrichtung eines Lokals an der Stelle des Peißnitzhauses entstand die Notwendigkeit einer Verbindung weiter im Norden. Ab 1890 fuhr eine Pendelfähre, die bis zu 120 Personen gleichzeitig aufnehmen konnte. Jedoch war diese bereits ab 1893 an schönen Tagen maßlos überlastet2, weswegen der Plan einer Brücke an gleicher Stelle etwas nördlicher entstand. Nicht nur der steigenden Besucherzahl wegen war die Pächterfamilie darüber sehr erfreut, mußte doch beispielsweise die Frau des Pächters wegen einer Operation im März 1899 mit einem Krankenkorb ins Diakonissenkrankenhaus transportiert werden3. Am 29.11.1899 wurde die Peißnitzbrücke übergeben (siehe Foto).

B3AWeinbergbrckeDer zu entrichtende Brückenzoll ( Bruecke-Preisliste.pdf 27.67 Kb ) entsprach exakt dem der etwa gleichzeitig durch die Gemeinde Kröllwitz gebauten Weinbergbrücke4 (später Schwanenbrücke). Sowohl hier wie auch dort wurde er im Jahre 1912 abgeschafft. Hintergrund dafür war wohl eine geplante Verbindung der Stadt zur Dölauer Heide über Steinmühlen-, Peißnitz- und Weinbergbrücke mit der Straßenbahn. Hierfür sollte nicht nur die Peißnitzbrücke sondern vor allem die Fußgängerbrücke zu den Weinbergen durch eine größere ersetzt werden. Der geplante Anschluß der Saale in Höhe der Weinberbrücke an den Saale-Elster-Kanal verzögerte das Projekt. Die Einschränkung des Verkehrs auf Fahrzeuge unter 1 t auf der Peißnitzbrücke zeigt an, daß man sich spätestens 1918 von dieser Idee verabschiedet zu haben scheint5.

Ab 1922 wurden jedoch Fahrzeuge bis 2 t zugelassen, was dem Bohlenbelag so schadete, daß er nun jedes Jahr einer Reparatur bedurfte. 1935 mußte die Brücke vollständig gesperrt werden, und ab 1937 war sie nur noch für Fußgängerverkehr freigegeben6. Der Fahrzeugverkehr lief nun über die Gutsbrücke, was hier zu dauerhaften Schäden und notwendigen Reparaturen führte7.

Zu jener Zeit hatte die Peißnitzbrücke bereits mit der Umbenennung der Insel in Nachtigalleninsel den Namen des Freikorpsmitglieds Albert Leo Schlageter (1894-1923) erhalten. Am 12. April 1945 gesprengt, wurde sie bis September desselben Jahres wieder aufgebaut8 und in „Brücke der Freundschaft“ umbenannt.

B2CPeinitzbrckeEine zusätzliche Verbindung der Insel nach Westen erfolgte mit dem Bau der Eissporthalle. Diese wurde ab 2013 durch eine neue ersetzt.

1 LHASA MER, Rep. C 48, Ic, Nr. 1354

 

2 StA Halle, A 2.5, Kap. IX, Abt. A, Nr. 34

3 Peißnitzhaus-Archiv, Tagebuch

4 LHASA MER, Rep. C 48, Ic, Nr. 1352

5 StA Halle, Historische Akten, Kap. IX, Abt. A, Nr. 63, Bd. 1

6 StA Halle, Straßenbau, Kap. 3, Abt. I, Nr. 7, Bd. 1

7 StA Halle, Straßenbau, Kap. 3, Abt. I, Nr. 4, Bd. 1

8 StA Halle, Straßenbau, Kap. 3, Abt. I, Nr. 7, Bd. 1