Die Songs von Cocoon Fire sind vertonte Gefühlsausbrüche mit Herzblut, Schweiß und jeder Menge Leidenschaft. Zwischen schweißtreibendem Garagenrock und hymnenhafter Indiedisco treffen die Titel genau ins Schwarze. Auf der Bühne überträgt sich die Dynamik der Songs auf die Performance. Die vier Musiker wissen wie man das Publikum mitreißt. Diese Live-Qualitäten haben sie schon bei gemeinsamen Konzerten mit Friska Viljor, Olli Schulz, den Kilians, Last Days Of April oder Mikroboy bewiesen. So schaffte es die Band bereits, sich gegen 700 andere Mitbewerber ins Halbfinale um den bundesweiten Chesterfield f6 Music Award durchzusetzen. Cocoon Fire zelebrieren ihre Gefühlswelt schonungslos offen und einladend ehrlich. Das ist Indie-Rock zum verlieben.
Halle/Saale bietet wunderbaren Boden für ernüchternde Tobsucht, blödsinniges Fernweh, künstliches Heimweh, fingierte Stammtischpolemik, aschfahle Authentizitätsgeilheit, betrunkene Bühnen seiner eigenen Lächerlichkeit und herrlich gesunden Schlaf. Im Gewand einer Dreimannband verzweifelt Schöne Jugend mittels verkratzter Indie-Rock/Popsongs an der Provinzialität ihrer Heimatstadt und ironisieren ihre eigene melancholisch eingefärbte Entschlusslosigkeit. Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang geben den Irrungen und Wirrungen der Postpubertät und der einigermaßen banalen Gegenständlichkeit ein musikalisches Gepräge welches sich in beherzter Scharlatanerie der Kategorisierung nicht entgegenstellt. Eskapismen scheitern am Widerstand der Langeweile und der Unzulänglichkeiten, Momente der glatten musikalischen Gefälligkeit an der Rückkopplung. Schöne Jugend sehnt sich nach Gefährlichkeit, nach albernen Tagebucheinträgen, nach übersteuerten
Gitarren, nach Selbstausschluss und bieten eine Idee, keine Geschichten.

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