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Filmklub: "Il Segreto" Als iCal Datei herunterladen
Montag, 3. September 2007, 20:30 - 23:00
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Ein Berg weißes Mehl. Hände die eine Schale formen. Wasser das vom Himmel fällt und die Erde stimuliert und sie verändert.

Das ist es, immer noch, das Zentrum der Welt. Es liegt in diesem prozess, dass immer noch, der Mensch überleben kann.

Die Filme von Dino Viani sind, immer noch, daraus gemacht. Aus Mehl, aus Erde,aus Feuer und aus Personen.

Der erste Philosoph der Menschheit dachte dass das Prinzip aller Dinge sich wieder zu einem Grundelement zusammensetzt, Luft, Erde, Feuer. Immer noch heute spenden uns diese Elemente das Leben, trotzdem nehmen wir nicht mehr die grundlegende Wichtigkeit wahr. Die Notwendigkeit. Wir würden uns von der Materie befreien die uns durchdringt und uns eine eigene kreieren, eine künstliche.

Die Filme von Dino Viani sind nicht daraus gemacht. Aus Virtualem, Fiktivem, aus Komparsen.

Ich saß im Kino zur Ausstrahlung des letzten Films von Dino, Il Segreto. Der Saal war noch erhellt in seiner unterkühlten Anmutung, in Erwartung Form anzunehmen mit dem Film des Augenblicks. An einem bestimmten Punkt kamen einige Personen herein, die für gewöhnlich, vielleicht, oder fast nie ins Kino gehen.

Die Figuren des Films saßen rings um mich herum, oder ich war mitten unter ihnen. Ich hatte einen Geistesblitz, ich weiß nicht warum, eine Filmszene in der Indianer in stiller leiser Art einen friedlichen weißen Mann umgeben, ihren Vernichter.

Wenn ein Film ein schöner Film ist, halte ich mich gern auf über ihn nachzudenken bevor ich einschlafe. Vielleicht im Herzen der Nacht, mit dem Kopf auf dem Kissen, kann der Geist in Ruhe wandern. Wie in einer Art Trägheit, wie ein Segelschiff bei Flaute. Der Lücke unseres Tagesablaufs, ergeben? (erfüllen) sich manchmal wichtige, tiefe Reflexionen. Der Gedanke kann sich noch tiefer versenken, in die Dunkelheit ohne Bilder. Hier, im Film „Il Segreto“ gibt es Herzen, die auf dem Kissen bangen, vor dem Tag der einen Vorbeiziehen bezeichnen wird. Wie wunderbar für einen Augenblick stehen zu bleiben, um sich die Gefühle vorzustellen, die die Menschheit in dieser Position des Verlassenseins lebt, bevor sie die Sinne verliert.

Ich wiederhole mich, aber im Film von Dino Viani sehe ich immer einen kurzen Ausblick aus meiner Kindheit oder einer Person, die sie mir erzählt. Die Szene ist die der Mutter, die Töchter der Großmutter im Esszimmer. Die Mädchen lernen am Tisch. Ein wenig abseits bügelt die Mutter. Dann, noch etwas weiter weg, sitzt die Großmutter. Noch weiter hinten ist ein Fenster, durch welches viel Licht hereindringt. Einer der Mädchen erhebt sich, geht zum Fenster und schaut nach draußen. In diesem Moment, unbeweglich, erlebt die Großmutter wieder den Moment ihrer Enkelin. Ich fand diese Szene wahrhaftig wunderbar (und so war es auch am Esstisch bei mir zu Hause). Die Jugend, die nach draußen schaut, ahnungslos, der eigenen Zukunft gegenüber, das Alter das die Erinnerung liebkost.

Das Einhüllen in tiefe Nacht, die unschuldige, reine Sinnlichkeit. Die Seelen sind wie Glühwürmchen, die im Dunkeln aufleuchten. Der Gesang der Vögel, im Vorbeiziehen. Die Gebete die vergeblich fließen im ungestümen Strom des Lebens. Der Ritus des Vorbeirauschens, der ein Ende und einen Anfang abzeichnet. Die Höhle, die etwas einschließt, vielleicht nicht das Geheimnis (il segreto) aber das Geheimnisvolle.

Das Geheimnis liegt darin. Im wieder erleben der eigenen Kindheit.

Im zurückkehren, um in den eigenen Ursprüngen zu stöbern und um sie nie zu vergessen. Und um niemals ihre Reinheit und Unschuld zu verraten.

A.G.

(übersetzt S.V.M.)

Veranstaltungsort* : am Peißnitzhaus

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